Unser Ziel ist es, herausragende und einzigartige Rieslinge zu erzeugen. Dabei sind die Weine aus dem frühen 20. Jahrhundert unser großes Vorbild. Dazu benutzen wir in den Schlüsselbereichen Techniken aus der Zeit, als der Moselriesling zu den wertvollsten Weinen der Welt zählte.
Weinberg
So wachsen unsere Trauben.
Das Wichtigste geschieht im Weinberg. All unser weinbauliches Wirken ist darauf ausgerichtet, Trauben zu ernten, die so beschaffen sind, dass wir im Keller keine Interventionen vornehmen müssen.
Schon seit Jahrtausenden wird in den Mosel-Steillagen Wein erzeugt. Steillagen haben einzigartige Böden. Ihr hoher Schieferanteil schafft perfekte Voraussetzungen für besonders elegante und vielschichtige Weine. Aber nicht nur der Boden ist besonders, sondern auch die Ausrichtung zur Sonne in der Steillage. Die vielen Schleifen der Mosel bringen eine abwechslungsreiche Topographie hervor, sodass die Sonneneinstrahlung von Lage zu Lage sehr unterschiedlich sein kann. Diese Abwechslung in der Ausrichtung der Weinberge gibt es nur in Steillagen. Hier sind einzigartige Weine vorprogrammiert.
Der Einzelpfahl ist die traditionelle Reberziehung der Mosel. Sie wurde dort in der Antike von den Römern kultiviert. Im Gegensatz zum heute üblichen Spalier mit Drähten sind beim Einzelpfahl die Triebe, Blätter und Trauben in sehr unterschiedlicher Art und Weise angeordnet. Dadurch entwickeln sich die Trauben anders, es entstehen spezielle Aromen. Am Einzelpfahl wächst daher ein ganz anderer Weintyp.
Durch den Einzelpfahl und die Steillage arbeiten wir nahezu ohne Maschinen. Das bedeutet 1400 bis 1600 Arbeitsstunden pro Hektar im Jahr. Zum Vergleich: Im Spalier in denen Traktoren fahren können, braucht man nur ca. 300 bis 600 Arbeitsstunden pro Hektar im Jahr. Unsere Arbeit ist mühsam, aber es lohnt sich. Wir können auf diese Weise jede einzelne Rebe individuell nach ihren Bedürfnissen umsorgen. Die individuelle Pflege sichert uns einen extrem alten Rebbestand, der zum Großteil zwischen 50 und 110 Jahre alt ist. Selbstverständlich findet auch die Weinlese in Handarbeit statt, sodass wir mit größter Sorgfalt die Trauben selektionieren können.
Der Keller
So machen wir Wein
Im Keller versuchen wir, möglichst schonend zu arbeiten und möglichst wenige Interventionen im gärenden Wein vorzunehmen. Auch hier bedienen wir uns alter Techniken, um unseren einmaligen Weinstil zu prägen.
Nach der Handlese werden die Trauben in einen großen Bottich gefüllt. Abends werden die Trauben mit einer alten Traubenmühle zu Maische verarbeitet. Diese Traubenmühle drückt die Trauben nur ein wenig an und ist sehr schonend, ganz im Gegenteil zum konventionellen Verarbeitungsprozess, bei dem die Traubenstiele beschädigt oder im schlimmsten Fall regelrecht aufgerissen werden können und so große Mengen an Trub- und Gerbstoffen in den Most geraten. Das vermeiden wir durch unsere schonende, aber sehr arbeitsintensive Verarbeitung. Danach werden die Trauben in einer traditionellen Korbkelter gepresst, deren Pressung etwa 20 Stunden andauert. Durch die lange Kelterung werden aus den Trauben sehr viele, positive Aromen extrahiert, die auf andere Weise nicht in den Most gelangen. Außerdem verbleibt durch diese äußerst langsame Pressung der grobe Trub in der Kelter, sodass wir sehr klare und reine Moste erhalten.
Die Weine werden mit Hilfe der natürlichen Spontanhefen in Eichenholzfässern vergoren. Die Spontanhefen bestehen aus den Hefen des Weinbergs, die sich auf der Traubenschale haften, und zum Teil auch aus den Hefen des Kellers, die sich an den einzelnen Gefäßen oder Geräten im Weingut befinden (die sogenannte Kellerflora). Diese Hefen sind in jeder Weincharge unterschiedlich zusammengesetzt. Sie sorgen dafür, dass die Weine den einzigartigen Charakter des Weinguts, der entsprechenden Lage und häufig sogar der Parzelle widerspiegeln.
Im Keller lassen wir unseren Weinen viel Zeit, damit diese ihre oft subtilen Aromen entwickeln können. Aufgrund dieser schonenden, sehr natürlich ablaufenden Vinifizierung lassen sich unsere Weine sehr lange lagern und schmecken erstaunlich frisch, selbst wenn sie erst nach 20 oder 30 Jahren getrunken werden. Daher bieten wir auch jedes Jahr neben einer Jungweinprobe unsere „Präsentation der gereiften Weine“ an, bei der die Möglichkeit besteht, diese gereiften, aber trotzdem ganz vital und frisch schmeckenden Weine zu verkosten.